Der Herzinfarkt ist ein akutes lebensbedrohliches Ereignis, das durch eine Minderdurchblutung von Teilen des Herzmuskels ausgelöst wird. In den meisten Fällen wird der Herzinfarkt durch einen Verschluss eines Herzkranzgefäßes ausgelöst.
Leitsymptom ist der akute Brustschmerz, oft als Vernichtungsschmerz beschrieben, mit Ausstrahlung in den linken Arm, das Kinn oder auch in den Oberbauch.
In solchen Fällen ist schnelles Handeln dringend geboten.
Die Koronare Herzkrankheit (KHK) geht dem Herzinfarkt voraus. Durch eine Verkalkung der Herzkranzgefäße mit Plaque-Bildung kommt es zu einer Verengung der Gefäße, die sich oft schon mit belastungsabhängiger Brustenge äußert. Bereits jetzt sollte eine entsprechende Diagnostik erfolgen.
Der Herzinfarkt selber wird meist durch ein Aufreißen und Loslösen der Kalkplaques mit Verschluss des Gefäßes hervorgerufen. Durch schnelles Wiedereröffnen des Gefäßes z.B. im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung kann oft ein dauerhafter Verlust von Herzmuskelgewebe verhindert werden.
In unserer Praxis liegt der Schwerpunkt auf dem Erkennen von Risikofaktoren für eine KHK bzw. einen Herzinfarkt. Risikofaktoren sind:
– Fettstoffwechselstörungen
– Diabetes mellitus („Zuckerkrankheit“)
– Bluthochdruck
– Rauchen
– Familäre Vorbelastung
– Bewegungsmangel
– Übergewicht
Während einige Faktoren wie das familiäre/genetische Risiko nicht beeinflussbar sind, kann das Erkennen und Behandeln anderer Risikofaktoren das Herzinfarktrisiko deutlich vermindern.
Anamnestische Angaben weisen auf Life-Style-Faktoren hin.
Laboruntersuchungen können Fettstoffwechselstörungen und Diabetes nachweisen.
Die Blutdruckmessung kann einen Bluthochdruck (s. dort) nachweisen.
Das Belastungs-EKG (Ergometrie) dient einerseits dem Erkennen einer organischen Herzkrankheit und hier insbesondere dem Nachweis einer Kranzgefäßverengung, andererseits gibt es Aufschluss über den Trainingszustand und die konditionelle Leistungsfähigkeit.
Bei der Echokardiographie (Ultraschall des Herzens) lassen sich die Strukturen des Herzmuskels, der Wände, der Herzklappen und die Herzpumpfunktion sozusagen „live“ beobachten. Mittels Farbdoppleruntersuchung lassen sich die Blutströme im Herzen analysieren und Aussagen über die Pumpkraft des Herzens und die Funktion der Herzklappen treffen.
Sind die Risikofaktoren identifiziert, kann durch gezielte therapeutische Maßnahmen (z.B. Cholesterinsenkung, Blutdruckeinstellung, Diabetesbehandlung) und Life-Style-Modifikation (Ernährungsberatung, Bewegungstherapie, Raucherentwöhnung) das Risikoprofil beeinflusst werden.
- Warnsymptome ernstnehmen, schnell handeln.
- Vorsorge heißt: Risikofaktoren erkennen und behandeln.